In den vergangenen fünf Monaten habe ich mir einen langgehegten Wunsch erfüllt: die Teilnahme am Zertifikatsprogramm zum Design Thinking Coach am Hasso Plattner Institute in Potsdam.
Letzten Montag war es dann soweit: Wir durften das Erlernte in einem zweitägigen Workshop mit Mitarbeitenden des renommierten Städel Museum in Frankfurt praktisch anwenden und gemeinsam Ideen für die Zukunft des Museums entwickeln.
Was ist Design Thinking und wozu das Ganze?
Design Thinking wird oft als Rahmenwerk für kreatives Problemlösen, als agile Innovationsmethode oder als nutzerzentrierte Denkweise beschrieben. Es vereint analytisches und kreatives Denken in einem iterativen Prozess, der auf Empathie, interdisziplinärer Zusammenarbeit, schnellem Prototyping und konsequentem Testen basiert.
Doch was bedeutet das abseits der Buzzwords für mich konkret?
Kreativität für alle, nicht nur für Künstler:innen und Kreativschaffende
Design Thinking hat mir gezeigt: Kreativität ist nicht nur etwas für die von der Muse geküssten Künstler:innen oder professionell Kreativschaffenden. Sie ist eine Fähigkeit, die in jedem Team aktiviert werden kann, durch die richtige Haltung, die passenden Methoden und vor allem durchs Machen.
Echte Probleme und Bedürfnisse finden, Prototypen entwickeln, an realen Nutzer:innen testen, daraus lernen und neu denken. Das ist kein Beiwerk, sondern das Herzstück des Prozesses. Und wenn eine Lösung (noch) nicht passt? Dann beginnt der agile Loop von vorne. Da capo al fine.
Was ich mitnehme
Design Thinking ist für mich zu einer Haltung geworden. Einer Einladung, gemeinsam ins kreative Handeln zu kommen. Besonders hängen geblieben sind für mich drei Gedanken:
• Kreativität ist keine Zauberei, sondern aktiv trainierbar.
• Fehler sind kein Scheitern, sondern elementarer Bestandteil des Prozesses.
• Gute Lösungen entstehen da, wo Perspektiven sich ergänzen.
Goethe und die Kunst des kreativen Stolperns
Am Ende der Workshop-Tage stand ich vor einem der bekanntesten Gemälde des Städel Museums: „Goethe in der römischen Campagna“, auf dem Goethe mit zwei linken Füßen dargestellt wird. Ein handwerklicher Fehler? Eine künstlerische Absicht?
Was auch immer J. H. W. Tischbein dazu bewogen hat. Die Imperfektion eröffnet neue Gedankenräume. Vielleicht eine stille Ermutigung, auch mit zwei linken Füßen loszugehen? Mit zwei linken Händen kreativ zu werden? Vielleicht war Goethe ja der erste Design Thinker?

Städel Museum, Frankfurt am Main
Interesse an Design Thinking Workshops oder gemeinsamer Ideenentwicklung?
Ob Museum, Bildungseinrichtung, Unternehmen oder Organisation – ich entwickle auf Anfrage individuelle Workshopformate auf Basis von Design Thinking, um gemeinsam mit Teams kreative Lösungen für reale Herausforderungen zu entwickeln.
Du willst erfahren, wie sich kreative Prozesse strukturieren lassen und was Design Thinking für deine Organisation leisten kann?
Dann melde dich gerne bei uns – wir freuen uns auf dich!